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Es ist mir ein Anliegen, in der experimentellen Arbeit am Instrument oder mit Materialien einengende Vorstellungen über "richtige" und "falsche" Musik zu sprengen. So bauen wir das klangliche, technische und gestalterische Können aus. Aber die neuen Klangräume verlangen auch nach Gestaltung. Improvisierend entwickeln wir ein Verständnis für Form, Dynamik, Spannungsbögen und mehr. Die Arbeit an den so erschaffenen Werken erweist sich nabenbei auch für das (Orchester-)Spiel ab Noten als äusserst fruchtbar.
Für den Verein Musikvermittlung Schweiz

Konzeptstück für drei bis dreissig Plastikbecher
- Eine szenische Klangperformance; SRo 2016

Zur Aufführungsanleitung/Notation

Komponist/innen und MusikerInnen schufen für Spezial Instrumentarium konzipierte Werke, die von jedermann gespielt werden können.

Das von der Jury ausgewählte Stück von mir:
Ein aus leise atmenden Klängen sich entfaltendes Raumgefüge geht über in rhythmisch-arhythmisch kreischendes Räderwerk. In einem von leisem Tropfen erfüllten Raum löst es sich auf in knirschende, im Raum verteilte Partikel.

Die Werke mussten folgende Vorgaben erfüllen:
-Konzepte oder Kompositionen für 5-Minuten-Stücke für Spezial-Instrumentarium
-Instrumentarium: sollte aus Billig- Material bestehen, das von jedermann besorgt und gespielt werden kann wie z. B. Plastiksäcke, Pingpongbälle, Kazoos, Papier, Geschirr, etc.
-Die Werke sollten idealerweise für kleinere und grössere (Amateur )Gruppen funktionieren wie z. B. Chöre, Orchester, Bands, Schulklassen, Vereine, etc
-Notation: das Werk sollte in irgendeiner Form so notiert sein, dass es von Nicht-Musiker/ innen ausgeführt werden kann. Das kann z. B. eine Zeichnung sein, ein Plan, eine verbale Anweisung, eine grafische Notation

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'Orchester Improvisation'
am Zentrum für Musik, Solothurn

Legt man Noten und damit verbundene Vorgaben erstmal beiseite, weitet sich das klangliche Spetrum. Die Kinder und Jugendlichen entdecken, dass ihr Instrument unerhörte Möglichkeiten birgt - und die Fantasie immer noch eine mehr erschafft.


Diese Möglichkeiten improvisatorisch in eine musikalische Gestalt zu bringen fördert Formverständnis, Zusammenspiel, konzentriertes Hören, Verständnis für Sapnnungsbögen und im Falle der Improvisation über Harmonien das harmonische Verständis.
Um im Orchesterverband zu improvisieren ist zudem eine gemeinsame Kommunikation nötig. Je nach Projekt kann diese verschiedene Formen annehmen. Beispielsweise lernen die Kinder und Jugendlichen sowohl als InstrumentalistInnen wie als Dirigierende Elemente von Dirigiersprachen für improvisierenede Orchester kennen.
Aus der Improvisatorischen Arbeit mit Orchester resultieren teils eigenständige Werke, teils Kompositionen ergänzende Vor-, Nach- und Zwischenspiele.

Kursleitung: Sebastian Rotzler, Kontrabassist und Tonwerker und Barbara Gasser, Cellistin

OImpro2 mdirigat
Kinder erobern das Dirigentenpult