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Sonephonem – ein performatives Konzert mit Sprache, Sound und Bild.


In Sonephonem geht es um Aspekte der menschlichen Dominanz und der menschlichen Verletzlichkeit. Wir sind das Wesen, das die Welt aus misst, bezeichnet und nutzbar macht. Wir sind aber auch das Wesen, das tastend und horchend seinen Weg sucht. Wir bewegen uns zwischen unmittelbarer Sinnlichkeit und höchster Abstraktion.

Sonephonem nimmt die Hörer:innen auf eine Reise voller Anspielungen. Textpassagen verweben sich mit Soundpassagen und Musik. Eine Audio- und Videoinstallation, teilweise entstanden in der Wunderkammer des historischen Museums Bern, bildet eine weitere Ebene.
Die drei Musiker bauen eine Erzählung und eine Klangwelt auf, welche dem Tasten und Horchen eine besondere Bedeutung bei misst. Tasten wird zum Synonym des Innehaltens und des Horchens. Des Horchen, hinein in eine Welt die geprägt ist von Abstraktion und Verletzlichkeit.




Erzählung zwischen akustischem Science Fiction und archaischem Klagelied

Erzählerisch bewegt sich Sonephonem zwischen akustischem Science Fiction und arachaischem Klagelied. Ein digitales Ich beklagt, ab alten Tonbändern, die Logik der 0 und 1. Im Dazwischen, bewegen sich die Musiker mit einer Musiksprache, welche geprägt ist durch den Tastsinn und durch existenziell-menschliche Lautgebung. Aus einer anfänglich installativen Situation entwickelt sich in mehrdeutigen Schichten eine, das ganze Stück überspannende, Tonspur. Begleitet oder unterbrochen wird die analoge Musik durch ab Band erklingende Textpassagen und Namen, von in ihrer Existenz bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Sonephonem mündend in einem beklemmend auslaufenden Singsang dieser poetischen Namen, endet mit dem Namen des Menschen, Homo Sapiens, und entlässt die Zuhörer:innen wieder in die installative Situation und ihre Lebensrealität.


Mitwirkung

Live-Act:
Christian Wolfarth, Perkussion
Antoine Läng, Stimme
Sebastian Rotzler, Kontrabass und Konzeption


Video und Installation:
Jan Buchholz, Video
Zoe Dowlen, Bewegungskünstlerin
Sebastian Rotzler, Konzeptuelle Mitarbeit

Dank:

Naturhistorisches Museum Bern
Papilliorama
Und allen kleinen und grossen Helfer:innen


Mit Unterstützung:

Kulturförderung Kanton Bern
Stadt Biel
SoKultur
Stadt Nidau
Langenthal
Burgergemeinde Bern

CD und Konzert-Besprechungen

Erhältlich bei LeoRecords, im Handel, und bei den Musiker:innen.

"Die Grenzenlosigkeit und Unabhängigkeit, mit der sich im Spiel des Trios das Wachstum - in einer Art anarchistischem Zusammenspiel - zu Formen entfaltet, hat mich beeindruckt. Eine grosse musikalische Bereicherung war dieses 'Brachland-Konzert' für mich." Kuno Schaub, Theater Delly, Solothurn, März 2020

"....Gerry Hemingway empfiehlt die Musik in den Liner Notes der CD 'Hunting Waves', die die Aufnahmen dieses Konzerts enthält: "Eine detaillierte, fein skizzierte Atmosphäre des Mysteriösen, mit Zutaten, die durchweg für eine Alchemie sorgten. Manchmal kann man nicht erklären, warum drei kreative Inputs zusammenpassen, aber heute Abend hat die zugrunde liegende Klangwissenschaft ihre Ausrichtung in einer natürlichen Ordnung gefunden". Ich kann Hemingway nur zustimmen. Ben Taffijn, Draaj om je oren, Jazz en meer, 16.7.20 (übersetzt)

"Mit einem angeborenen Gespür für Improvisation und Genauigkeit, lassen sich die drei mit großer Verspieltheit in ihren reichen Kosmos ihrer Instrumente und ihrer Stimme fallen." Galileo Music März 2020 (übersetzt)

"Franziska Baumann, Sängerin und Musikforscherin, tritt mit Sebastian Rotzler am Kontrabass und Emanuel Künzi am Schlagzeug auf. Die Stimme zieht das Trio schlängelnd durch ihre enormen Möglichkeiten. Der Schweizer Künstlerin disartikuliert die Stimme, um den Gesang auszudrücken, wie Giovanni Piana in seiner Philosophie der Musik erinnert: " [...] Gesang ist nichts anderes als das Echo eines Schreis." Nicola Barin März 2020 (übersetzt)

"A relatively brief but strange musical journey! You’ve got to hear this one to believe." Lynn René Bayley 2020 (übersetzt)

Die Konzerte sind Teil der Nucleons CD-Release Tour, dank Unterstützung von Gemeinde Köniz, Stadt, Kanton und Burgergemeinde Bern, Kanton Solothurn.

Klassisches Instrumentarium - Experimenteller Sound. Das Duo spielt zeitgenössisch improvisierte Musik in grosser Spannbreite: Soundscapes, Drones, filigrane Schwebungen, aber auch die Einflüsse aus Jazz und zeitg. Klassik sind im Sound des Dous hörbar.


Bios:
Sebastian Strinning
Sebastian Rotzler

Strinning-Rotzler, im Niemandsland 2021

Das Trio Nucleons (Franziska Baumann, Stimme; Sebastian Rotzler, Kontrabass; Emanuel Künzi, Drums) und der Filmemacher Yannick Mosimann haben sich für Hörsturz mit dem Tontechniker Christoph Utzinger zusammengetan und an drei Orten Material gesammelt. Archaische Orte, in denen menschliches Wirken und geologisches Wirken aufeinandertreffen. Diese Orte spiegeln sich im Bild und Klangmaterial von Hörsturz. Dimensionen werden relativiert, das Publikum wird in ein mehrdimensionales Zusammentreffen körperlicher Klänge und Bilder versetzt, die sich mit dem Konzertraum verbinden.