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In meinem musikalischen Schaffen wie in meinen Kursen und Workshops lege ich Wert auf die Entfaltung des Hörens an sich. Mit wachen Sinnen lässt sich alles was tönt musikalisch gestalten. Musik entsteht so nicht ausschliesslich durch Interpretation von Vorgegebenem, sondern durch Entdecken und Gestalten von manchmal bekannten, manchmal ungewohnten Klängen.
Workshop-Rezensionen und Feedbacks

'Zum Konzert am Sonntagmittag: Unglaublich, welch’ riesiges Orchester auf die Beine gestellt wurde und wie geschickt alle Altersstufen ihren Fähigkeiten gemäss zum Zuge kamen. [....]. Und sehr wichtig: Musikmachen ist weder an eigens gemachte Instrumente noch an eine Schrift gebunden: Die ersten und viele Jahrtausende lang einzigen Instrumente waren in der Natur vorgefundene, und Notationen kamen (in nur sehr wenigen Kulturen!) erst auf, als die Menschheit mindestens schon eine halbe Million Jahre musiziert hat! [....].Kurzum: Der Einbezug von Improvisationen (z. T. mit Alltagsmaterialien) ins Konzert war in jeder Hinsicht also goldrichtig und führte ohne Stress zu feinen Resultaten. Dass die “Grossen” des Kammerorchesters Solothurn dabei mitgemacht haben, war wunderbar. Grosse und herzliche Gratulation zu den ersten “Solothurner Kinder Musiktagen”, diesem lebendigen Plädoyer für eine frühe, ressourcenorientierte und demokratische Musikalisierung.” '

Dr. phil. Anton Haefeli, ehemaliger Prorektor der Hochschule für Musik Basel.

'Freue mich riesig über das tolle Gefühl, das die Tage [1. Solthurner Kindermusiktage des Zentrums für Musik] und vor allem die Konzerte in mir gegeben haben. Der Funken ist wirklich beim Publikum angekommen – weil er auch bei den Kindern und bei uns wirklich “da” war. Gerne würde ich nochmal mitmachen! '

Dimitri Ashkenazy, Klarinettist

'[...]Vor allem das Dirigieren, Spielen und Improvisieren des Solo Tutti Orchesters am heutigen Konzert hat mich sehr beeindruckt. '

Martina Grenacher, Verein Eltern-Kind-Singen

Workshop Beispiel 6
Durchführung im Rahmen des PatchWork Festivals sowie an den Gymnasien Langenthal und Bern
Instant Composing
Annäherung und Umsetzung von zeitgenössischen Musikkonzepten

Instrumentalist:innen mit Grundkenntnissen ab ca 12 jährig bis Erwachsene

Ziel: Die Teilnehmenden lernen verschiedene Kompositions-, Improvisations- und Interpretations Möglichkeiten der zeitgenössischen Musik kennen und lernen sie an zu wenden. Es resultiert eine Aufführung mit eigenen Werken, die sie selbst interpretieren. Die Werke bedienen sich erweiterten Spieltechniken, welche sich die Teilnehmenden im Verlaufe des Projektes aneignen. Insbesondere Techniken des Instant-Conducting, der grafischen Notation und der koordinierten Aktion kommen zur Anwendung. Je nach Klasse wird mit klassischen Instrumenten, mit Stimme, elektronischen Klangerzeugern oder andern Klangkörpern gearbeitet. Die klassischen Spieltechniken können eingesetzt werden, ausgeprägte Instrumentale- oder Musiktheoretische-Skills sind aber nicht Voraussetzung.

Arbeitsweise: Mit aufeinander aufbauenden Forschungs- und Übungssequenzen erarbeiten die SchülerInnen Möglichkeiten der Klangästhetik, der Zeitstrukturierung und der musikalischen Gestaltung von erweiterten Spieltechniken auf ihren Instrumenten. Ergänzend werden mit Hörbeispielen Bezüge geschaffen zu Arbeiten von zeitgenössischen KomponistInnen und ImprovisatorInnen. Parallel werden Performative-Kompetenzen wie Präsenz, Tonus, Konzentration, Zusammenspiel gefördert. Die SchülerInnen lernen einfachste Improvisationskonzepte für Orchester kennen und erlernen eine Conducting-Technik (Vereinfachte Butch Morris Methode) selber aus zu führen, wie auch als InstrumentalistInnen zu verstehen. Das Projekt wird abgerundet mit einer schul-internen Aufführung.

ca 14 Lektionen in Blöcken oder als zwei Tages Workshop

Dokumentation - PDF-Download: Instant Composing

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Workshop Beispiel 5
Durchführung im Rahmen von tönstör in verschiedenen Schulklassen
Zeitgenössische Neue Musik
Geräte Musik

Alter: ab 3. Klasse

Nicht nur Tinguely mit seiner Klamauk-Klangmachine oder zeitgenössische ImprovisatorInnen tun dies, sondern auch wir - mit Alltagsmaterialien musikalische Inszenierungen erschaffen. Bei diesem Projekt möchte ich speziell Küchengeräte vom Schwingbesen bis zur Pet-Flasche einsetzen und sowohl live erzeugte Klänge wie auch aufgenommenes Material miteinbeziehen. Wir kreieren eigene Ideen und als Klasse ein gemeinsames Musikstück, das wir als Dokumentation aufnehmen. Zwischendurch hören wir die Tonaufnahmen zeitgenössischer Improvisations-MusikerInnen an und betrachten Tinguelys Klangmaschine.

Was ist spannend? Vertraut? Fremd? Was ist entscheidend, dass wir wach hinhören und mit unserer Aufmerksamkeit nicht abschweifen? Ich lege meinen Fokus auf Unmittelbarkeit, also vielseitigen, direkten Bezug zum Material. Die SchülerInnen erfahren durch eigenes Tun, wie Geräusche und Klänge in musikalische Spannungsbögen verwandelt werden. Wir starten bei dem, was für jede/n einzelne/n möglich ist, mit Humor und Freude, arbeiten gleichzeitig aber an der für eine Improvisation nötigen Präsenz und Ausrichtung.

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Experimentieren mit Klangstationen, Recordings, Bildern
Klangstationen

Alter: ab 3. Klasse

Im tutti mit spezifischen Materialien sowie in Gruppen an verschiedenen Klangstationen entwickeln die Kinder musikalische Abläufe. Diese kombinieren sie mit Bildern und Geschichten. Aus dem Material schneiden wir einen kurzen Film zur Präsentation am Elternabend.

Mord auf dem Dachboden / Projektvideo
Workshop Beispiel 4
Durchführung im Kunstmuseum Solothurn und am Zentrum für Musik
'Vom Zeichen zum Klang - vom Klang zum Zeichen'

In Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Solothurn erforschen wir im Workshop die Entsprechungen zwischen Zeichen und Klang. Die Zeichen der traditionellen Musiknotation umschreiben einen Klang. Die Zeichen stellen eine visuelle Entsprechung einer Klangqualität dar. Ein staccato Punkt oder ein legato Strich sind nur ein Beispiel von vielen.

Mit Hilfe von Bildern, Tondokumenten und grafischer Notationsbilder nähern wir uns eigenen musikalischen Vorstellungen und deren grafischer Notation an. Die Umsetzung erfogt im Ensemble. Welche Bilder stellen sich beim Hören von verschiedener Musik ein. Was für abstrakte Zeichen malt ein Kind, wenn es diese oder jene Musik hört. Und welche Musik taucht in einem auf beim Betrachten von Bildern?

Während die jüngeren Kinder ausgewählten Gemälden bestehende Musik zuordnen, werden mit den Jugendlichen anhand grafischer Notationen von Komponisten wie Morton Feldmann oder Earl Brown Möglichkeiten von Interpretation ausgelotet. Anschliessend erstellen die Jugendlichen eigene grafischen Notationen welche mit dem Ensemble einstudiert werden und in einem Abschlusskonzert im Kunstmuseum Solothurn zur Aufführung gelangen.

Kursleitung: Sebastian Rotzler, Kontrabassist und Tonwerker und Barbara Gasser, Cellistin

nils Schiff-Ffisch
im kurs erarbeitete und umgesetzte grafische notationen
Workshop Beispiel 3:
Durchführung Theaterfestival Zug
'Die Dramaturgie des Klanges'

"Alles was tönt, kann gestaltet sein. Alles was auf der Bühne ist, kann tönen.
Im Workshop erarbeiten wir Möglichkeiten, absichtlich und unabsichtlich Tönendes musikalisch zu gestalten. Mit Materialien die auch als Requisiten Verwendung finden arbeiten wir an einer experimentellen Musiksprache. Die gemachten Erfahrungen ermöglichen, mit geweckten Sinnen für das Akustisch-Musikalische, Theater zu machen und Theater zu - hören."

In zwei Nachmittagsworkshops wurden mit 25 TeilnehmerInnen Möglichkeiten erarbeitet, mit im Raum vorhandenen Gegenständen Soundcollagen zu schaffen, welche Spannungsbögen und differenzierte Sound-Ebenen aufweisen. Mit Stühlen, Pet-Flaschen, Papier, Schuhen und ähnlichem als Klangerzeugung, wobei an der eigenen "Melodischen Linie" wie auch am Ensemble-Klang gearbeitet wurde. Auszüge aus den Workshops gelangten in der Schlussveranstaltung des Theaterfestivals, moderiert durch Philipp Boe, zur Präsentation.

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Workshop Beispiel 2
Durchführung Zentrum für Musik
'Experimentelles Musizieren'

Zusammen mit den Kursteilnehmende betrete ich den Raum des Unerhörten. Im Verlaufe dieses Prozesses werden Sinne geweckt aber es entsteht auch ein Verständnis für musikalische Gestaltung, welches waches Zusammenspiel wie Mut zum Ur-Eigenen beinhalten kann.

In der Arbeit mit Kindern und besonders mit Erwachsenen spielen auch Auffassungen von „richtiger“ und „falscher“ Musik eine Rolle. In der experimentellen Arbeit am Instrument oder mit Materialien werden diesbezügliche Hemmungen abgebaut, neue Klangräume betreten und das klangliche, technische und gestalterische Können weiter ausgebaut. Improvisierend wird ein Verständnis für Form, Dynamik, Spannungsbögen und mehr entwickelt, welches sich auch für das Spiel ab Noten als unterstützend erweist.

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Workshop Beispiel 1:
Durchführungen im Rahmen von Ferienmusikwochen

'Filmmusik mit Kindern'

Musik machen bedingt auch, ins Hören ein zu tauchen. Hörend ungewohnte Geräusche und Klänge zu erforschen und sie dynamisch zu gestalten.

Ein Film kann dabei wie eine Partitur gebraucht werden. Es geht dabei weniger darum, im Film vorkommende Geräusche zu reproduzieren. Vielmehr dienen die Bilder, die Farben, Strukturen und Rhythmen des bewegten Bildes als Anregung und Massgabe für die Kreation eines Klangbandes. Präzision, Wachheit, aufeinander hören, sich mit andern kontrastieren. Dies sind Qualitäten welche in jedem musikalischen Ensemble gefragt sind, und in diesem Workhop intensiv geübt und erfahren werden.

Kursleitung: Sebastian Rotzler, Kontrabassist und Tonwerker und Barbara Gasser, Cellistin

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Probe mit einem 'Film als Partitur'

'Orchester Improvisation'
am Zentrum für Musik, Solothurn

Legt man Noten und damit verbundene Vorgaben erstmal beiseite, weitet sich das klangliche Spetrum. Die Kinder und Jugendlichen entdecken, dass ihr Instrument unerhörte Möglichkeiten birgt - und die Fantasie immer noch eine mehr erschafft.


Diese Möglichkeiten improvisatorisch in eine musikalische Gestalt zu bringen fördert Formverständnis, Zusammenspiel, konzentriertes Hören, Verständnis für Sapnnungsbögen und im Falle der Improvisation über Harmonien das harmonische Verständis.
Um im Orchesterverband zu improvisieren ist zudem eine gemeinsame Kommunikation nötig. Je nach Projekt kann diese verschiedene Formen annehmen. Beispielsweise lernen die Kinder und Jugendlichen sowohl als InstrumentalistInnen wie als Dirigierende Elemente von Dirigiersprachen für improvisierenede Orchester kennen.
Aus der Improvisatorischen Arbeit mit Orchester resultieren teils eigenständige Werke, teils Kompositionen ergänzende Vor-, Nach- und Zwischenspiele.

Kursleitung: Sebastian Rotzler, Kontrabassist und Tonwerker und Barbara Gasser, Cellistin

OImpro2 mdirigat
Kinder erobern das Dirigentenpult
Für den Verein Musikvermittlung Schweiz

Konzeptstück für drei bis dreissig Plastikbecher
- Eine szenische Klangperformance; SRo 2016

Zur Aufführungsanleitung/Notation

Komponist/innen und MusikerInnen schufen für Spezial Instrumentarium konzipierte Werke, die von jedermann gespielt werden können.

Das von der Jury ausgewählte Stück von mir:
Ein aus leise atmenden Klängen sich entfaltendes Raumgefüge geht über in rhythmisch-arhythmisch kreischendes Räderwerk. In einem von leisem Tropfen erfüllten Raum löst es sich auf in knirschende, im Raum verteilte Partikel.

Die Werke mussten folgende Vorgaben erfüllen:
-Konzepte oder Kompositionen für 5-Minuten-Stücke für Spezial-Instrumentarium
-Instrumentarium: sollte aus Billig- Material bestehen, das von jedermann besorgt und gespielt werden kann wie z. B. Plastiksäcke, Pingpongbälle, Kazoos, Papier, Geschirr, etc.
-Die Werke sollten idealerweise für kleinere und grössere (Amateur )Gruppen funktionieren wie z. B. Chöre, Orchester, Bands, Schulklassen, Vereine, etc
-Notation: das Werk sollte in irgendeiner Form so notiert sein, dass es von Nicht-Musiker/ innen ausgeführt werden kann. Das kann z. B. eine Zeichnung sein, ein Plan, eine verbale Anweisung, eine grafische Notation

ex_plastik.jpg
Es ist mir ein Anliegen, in der experimentellen Arbeit am Instrument oder mit Materialien einengende Vorstellungen über "richtige" und "falsche" Musik zu sprengen. So bauen wir das klangliche, technische und gestalterische Können aus. Aber die neuen Klangräume verlangen auch nach Gestaltung. Improvisierend entwickeln wir ein Verständnis für Form, Dynamik, Spannungsbögen und mehr. Die Arbeit an den so erschaffenen Werken erweist sich nabenbei auch für das (Orchester-)Spiel ab Noten als äusserst fruchtbar.