Die Spur ist der Kern, ist das Movens im Werk von Martin Möll. Er ist in erster Linie Spurensucher und Spurensicherer, einer mit einem besonderen Gespür für Spuren. Das schliesst mit ein, dass er manchmal auch zum Spurenleger wird, einer der gewissermassen Fallen stellt, um dann Spuren zu finden oder manchmal auch eine falsche Fährte zu legen. Er hat ein scharfes Auge für Spuren verschiedenster Art entwickelt. Er findet selbst dann Spuren, wenn er sie nicht sucht. Wer Spuren sucht, kann nicht an einem Ort stehen bleiben. Er muss gehen. So ist Möll ein Spuren-Geher. Seine Kunst ist deshalb notwendigerweise fest im Alltag verankert. Für ihn gibt es jedoch keine Hierarchie der Spuren. Ihm ist vieles bedeutend, und er stellt vor allem das nur scheinbar Zufällige und Nebensächliche ins Zentrum des Interesses. Dies sammelt und recherchiert er, er zeichnet auf, er dokumentiert. Sein Werk ist folglich ein Aufzeichnungswerk. Für das Aufzeichnen verwendet er die verschiedensten Medien, in erster Linie allerdings direkte und indirekte fotografische Verfahren.
Und er sammelt.
Auszug aus dem Text „Spürsinn für Spuren“ von Konrad Tobler
FM
In dieser Arbeit der Musikerin Armelle Scholl werden Radios als
Klangquelle und Wiedergabemedium eingesetzt.
Aus dem Radio erzeugte Feedbacks werden gesampelt, geschnitten,
mit Hilfe eines FM-Senders in den Raum gesendet und von dort
verteilten Empfangern wiedergegeben.
Dazu mischen sich mehrere Sinustone, die durch die technischen
Grenzen der Radioubertragung rhythmische Artefakte erzeugen.