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"ascente et descente" ist eine Konzept-Improvisation zwischen Tänzer und Kontrabassist. Hier in einer Live Aufnahme im Kunstraum étage19 in Nidau bei Biel, Schweiz.

Wildnis - - wir sollten den Bezug dazu besser nicht verlieren. Nach den beiden Festivals nun auch langfristig online zu sehen: Der Kurz-Film von Simon Willimann mit Musik von mir. Im Film werden Dinge angesprochen, die mir am Herzen liegen. Dies auf eine Art und Weise, die ich schätze. Nicht nur die Landschaft braucht Wildniss - meine ich - auch wir selber sollten den Bezug dazu besser nicht verlieren. Nutzbarmachung ist nicht die einzige Art und Weise, wie man den Dingen begegnen kann. Ich habe die Musik zu diesem Film darum sehr gerne gemacht und sehe sie auch in Zusammenhang mit meinem kürzlich aufgeführten Werk Sonephonem. Dieses sprach eine rein künstlerische, vielleicht auch sprach-philosophische Zeichensprache, wo hingegen der Film seinen Anlass im Politisch-Sachlichen hat und diese Sprache spricht.

Sonephonem – ein performatives Konzert mit Sprache, Sound und Bild.


In Sonephonem geht es um Aspekte der menschlichen Dominanz und der menschlichen Verletzlichkeit. Wir sind das Wesen, das die Welt aus misst, bezeichnet und nutzbar macht. Wir sind aber auch das Wesen, das tastend und horchend seinen Weg sucht. Wir bewegen uns zwischen unmittelbarer Sinnlichkeit und höchster Abstraktion.

Sonephonem nimmt die Hörer:innen auf eine Reise voller Anspielungen. Textpassagen verweben sich mit Soundpassagen und Musik. Eine Audio- und Videoinstallation, teilweise entstanden in der Wunderkammer des historischen Museums Bern, bildet eine weitere Ebene.
Die drei Musiker bauen eine Erzählung und eine Klangwelt auf, welche dem Tasten und Horchen eine besondere Bedeutung bei misst. Tasten wird zum Synonym des Innehaltens und des Horchens. Des Horchen, hinein in eine Welt die geprägt ist von Abstraktion und Verletzlichkeit.




Erzählung zwischen akustischem Science Fiction und archaischem Klagelied

Erzählerisch bewegt sich Sonephonem zwischen akustischem Science Fiction und arachaischem Klagelied. Ein digitales Ich beklagt, ab alten Tonbändern, die Logik der 0 und 1. Im Dazwischen, bewegen sich die Musiker mit einer Musiksprache, welche geprägt ist durch den Tastsinn und durch existenziell-menschliche Lautgebung. Aus einer anfänglich installativen Situation entwickelt sich in mehrdeutigen Schichten eine, das ganze Stück überspannende, Tonspur. Begleitet oder unterbrochen wird die analoge Musik durch ab Band erklingende Textpassagen und Namen, von in ihrer Existenz bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Sonephonem mündend in einem beklemmend auslaufenden Singsang dieser poetischen Namen, endet mit dem Namen des Menschen, Homo Sapiens, und entlässt die Zuhörer:innen wieder in die installative Situation und ihre Lebensrealität.


Mitwirkung

Live-Act:
Christian Wolfarth, Perkussion
Antoine Läng, Stimme
Sebastian Rotzler, Kontrabass und Konzeption


Video und Installation:
Jan Buchholz, Video
Zoe Dowlen, Bewegungskünstlerin
Sebastian Rotzler, Konzeptuelle Mitarbeit

Dank:

Naturhistorisches Museum Bern
Papilliorama
Und allen kleinen und grossen Helfer:innen


Mit Unterstützung:

Kulturförderung Kanton Bern
Stadt Biel
SoKultur
Stadt Nidau
Langenthal
Burgergemeinde Bern