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Die Miniaturen greifen verschiedene Klang- und Strukturqualitäten im Frequenzbereich von Grün auf - herunteroktaviert in den hörbaren Bereich - und nehmen Bezug auf das Medium Fernsehen, welches auch in Rainfranks ausgestellter Arbeit "Televido" im Zentrum steht. Sie korrespondierend mit den visuellen Phänomene der Röhrenbildschirme, nach Programmende.
# Flimmern # Kathodenstrahlen # Fluoreszenz # Diodenleuchten # Testbild
Aufgeführt werden sie in der Installation "Televido II.

Zu TELEVIDO II von Hermann Rainfrank

Die Association Verdre beginnt die 2. Runde der Präsentationen zur Aufarbeitung, Erforschung und Vermittlung des Nachlasses von Hermann Reinfrank (1952–2023) mit einer Weiterentwicklung der Installation TELEVIDO, die der Künstler 2005 für den Ausstellungsraum Katharinen, St.Gallen konzipierte. «Die Ausstellung ist überraschend reduziert», schrieb Ursula Badrutt Schoch damals im St.Galler Tagblatt mit Bezug auf die bei Reinfrank oft anzutreffende Materialfülle. Den Artikel betitelte sie mit «Nahsicht aufs Fernsehen».
Besondere Aufmerksamkeit schenkte der Künstler den von ihm abonnierten TV-Programmheften. Diese Taktgeber der Zeugenschaft und Regieanweisungen des zu Sehenden archivierte er – einer eigenen Literaturgattung gleich –  als Dokumente gewesener Gegenwart, sowohl potenzieller als auch von ihm selbst performativ im flow der Fernesehzeit körperlich erlebter. Reinfrank untersuchte, was das Medium TV zwischen ritueller Einmaligkeit und spektakulärer Wiederholung an ihm charakteristischer Temporalität entstehen lässt. Um diese anhand der angelegten Bibliothek zu quanti?zieren, bediente er sich eines seiner bevorzugten Werkzeuge, der Fibonacci-Folge.
Die Installation wird ergänzt durch Videogra?ken von Hermann Reinfrank.
Sprecherin der Programmansagen: Isabelle Freymond
Ausstellungseröffnung
Mittwoch, 19. März 2025, 18:00
Espace Libre
Seevorstadt 73
Biel/Bienne

Conférence
Gründonnerstag, 17. April 2025, 19:00
Sebastian Rotzler spielt den grünen Ton
Ort:

> espace libre art info


Ausstellung bis
Mittwoch, 23. April 2025
Öffnungszeiten s. https://www.espacelibre.art/info/

Die Aufführung von "Schwinden" steht in einer Reihe von Arbeiten, welche sich alle mit dem Schwinden vertrauter Begleiter:innen der Tier- und Pflanzenwelt beschäftigen. Bei Berg-Touren in den Vor- und Hochalpen, fällt auf, was in den Roten Listen der gefährdeten Arten erfasst wird: Wir werden nicht mehr von der gleichen Vielfalt an Kriechendem und Fliechendem umschwirrt. Homo Sapiens vereinsamt. Mit "Keiner mehr da, wo du stehst" - habe ich das in der Arbeit "Klagelied" bezeichnet und in "Sonephonem" mich mit dem menschlichen Wahn des Vermessens und Nutzbar machens auseinandergesetzt.

"Schwindend" ist hingegen eine schlichte musikalische Improvisation im Duo mit Teresa Hackel, gerahmt durch eine dezente Inszenierung mit Tonbändern, aufgeführt an einem alten Himmels-Erforschungs-Standort, gewidmet den Schwindenden und ihren klingenden Namen. Stellvertretend für sie alle: Critically Endangered CR-Nr. 191: Valvata Pulchella; Niedergedrückte Federkiemenschnecke. Dauer der Aufführung: ca 40 Minuten

> Alte Sternwarte Muesmatt